Vitamin D – unser Sonnenvitamin
Was ist Vitamin D eigentlich?
Als Vitamin D bezeichnet man verschiedene fettlösliche Vitamine. Diese können sowohl über die Nahrung aufgenommen als auch vom Körper mittels Sonneneinstrahlung selbst hergestellt werden. Der Anteil der Versorgung über die Nahrung ist allerdings relativ gering (ca. 10 %).
Genau genommen ist Vitamin D aber kein „richtiges“ Vitamin, denn Vitamine bezeichnen wichtige organische Verbindungen, welche regelmäßig über die Ernährung aufgenommen werden müssen. Man könnte das Sonnenvitamin als „Hormon-Vorstufe“ benennen, denn unser Organismus wandelt es letztendlich in Leber und Niere in das Hormon Calcitriol um, die biologisch aktive Form von Vitamin D.
Spricht man von Vitamin D, ist das natürlich produzierte Vitamin D3 gemeint. Vitamin D1, D2, D4 und D5 dagegen sind künstlich hergestellte Vitamine.
Wie kann der Körper Vitamin D selbst produzieren?
Prävitamin D durch Fotolyse
In der Leber wird das im Blut schwimmende Cholesterin chemisch in 7-Dehydro-Cholesterin umgewandelt. Das sogenannte 7-DHC wird über die Blutbahn in die Haut transportiert, und hier kommt die Sonne ins Spiel:
Sonnenstrahlen im UVB-Wellenlängenbereich von 290 bis 315nm spalten unser 7-DHC zum Prävitamin D: Dieser Prozess wird Fotolyse genannt. Durch die eigene Körpertemperatur wird das Prävitamin schließlich in Vitamin D umgewandelt.
Spannend ist: Bei zu starker Sonneneinstrahlung wird das Prävitamin abgebaut, sodass durch UV-Licht keine Vitamin D-Vergiftung entstehen kann.
Fotolyse reicht oft nicht aus
In vielen Ländern Nordeuropas herrscht bei der Bevölkerung ein Mangel des Sonnenvitamins. Denn Vitamin D kann nur ab einem Einfallwinkel der Sonneneinstrahlung von 45 Grad gebildet werden. Dies trifft in unseren Breitengraden fast ausschließlich im Sommer in ausreichendem Maße zu und auch dann nur in der Zeit von ca. 10 bis 16 Uhr. Auch von der Bewölkung oder dem UV-Index ist die ausreichende Vitamin-D-Produktion abhängig.
Dazu kommt natürlich, dass wir selten genug Haut zeigen, die nicht von Kleidung oder Sonnenschutz bedeckt ist. Was nicht heißen soll, dass Sonnenschutz nicht wichtig ist, ausreichender Sonnenschutz ist heutzutage trotzdem wichtiger denn je!
Außerdem nimmt die Fähigkeit zur Vitamin-D-Produktion mit dem Alter oder verschiedenen Hautkrankheiten um bis zu 75 % ab.