Kann man bei selbst hergestellter Kosmetik das Konservierungsmittel weglassen?
Diese Frage finde ich sehr nachvollziehbar: Wir sind doch alle gegen ungewünschte Zusätze, denn sonst würden wir uns wohl kaum den Zeitaufwand und die Mühe machen, Kosmetik selbst herzustellen – weil uns der kommerzielle Standard nicht ausreicht.
Bei eindeutiger Unterscheidung zwischen schlecht und gut ist der Verzicht leicht möglich
In der Gruppe der Parabene beispielsweise gibt es viele hormonell wirksame, für den Menschen bioverfügbare Stoffgruppen. Und während einige Formen bereits verboten wurden, sind andere in der Kosmetikindustrie noch verfügbar. Für mich steht es außer Frage, dass ich wegen dieser Ungewissheit Parabene durch sanftere Konservierungsmethoden ersetze. Denn so habe ich wieder auf einen weiteren ungewünschten Inhaltsstoff verzichtet.
Konservierungsmittel ist nicht gleich Konservierungsmittel
Pentylene Glycol und Parabene jedoch haben den selben Überbegriff: Konservierungsmittel! Die Crux wird deutlich: Während ich auf das Konservierungsmittel Paraben verzichte, ist Pentylene Glycol für ein mikrobiell einwandfreies Produkt für mich unverzichtbar. Pentylene Glycol ist ein sogenanntes multifunktionales Additiv: Während es der Haut Feuchtigkeit spendet, reguliert es gleichzeitig die mikrobielle Belastung. Der Begriff „Konservierungsmittel“ ist demnach zu weit gefasst, und eine Differenzierung eines möglichen Verzichts ist notwendig.