Hautzustand: Unreine Haut

Mareike Peters Gründerin

In der nkm-Podcastfolge #27 reden wir über unreine Haut. Welche Symptome definieren unreine Haut? Was bedeutet Seborrhoe? Welche Einflüsse verursachen unreine Haut, Pickel, Mitesser und Co? Und wie kannst du unreine Haut richtig pflegen? Lerne in knapp 30 Minuten all das, was du über unreine Haut wissen musst. Viel Spaß damit!

Inhalt im Überblick

Talg, Keratin, Komedo - Die Ursachen unreiner Haut

Unmittelbar mit Hautunreinheiten und fettiger Haut verknüpft ist die Talgproduktion der Haut. Klären wir also zunächst: Was ist Talg? Talg, auch Sebum genannt, ist das Hautfett, das aus den Zellen der Talgdrüsen abgesondert wird. Ein Netz aus Talgdrüsen überzieht unsere Haut und unsere Kopfhaut mit einer Talgschicht. Diese ist tatsächlich sehr wichtig, schützt die Haut vor dem Austrocknen und dient als schützenden Barriere gegen Bakterien. Talg ist also etwas Gutes, das unsere Haut schützt und pflegt. 

Jeder Hauttyp hat eine Tendenz, entweder viel oder wenig Talg zu produzieren. Doch gerät die Talgproduktion außer Balance, ist das Gleichgewicht der Haut gestört und sie reagiert gereizt. Bei einer Talgunterproduktion reden wir von einer Sebostase. Die Folgen sind eine nicht ausreichend versorgte und trockene Haut. Eine Talgüberproduktion nennt man Seborrhoe. Dann ist die Haut meist fettig und anfälliger für Pickel, Mitesser und Unreinheiten. Denn durch den Überschuss können die Poren schneller verstopfen. Hinzu kommt häufig eine Hyperkeratose. Das bedeutet, dass die Haut zu viel Keratin bildet und die oberste Hautschicht dicker wird. 

Wenn der hauteigene Talg sich nun mit zu viel Keratin und anderen Schweißbestandteilen mischt, können sie einen Propfen bilden. In der Kosmetik sprechen wir von einem Komedo. Aufgrund der Beschaffenheit der Hautoberfläche haben Komedos die Tendenz, sich auf die Porenausgänge zu legen und diese zu verstopfen. So entsteht unreine Haut, Pickel und Mitesser.

Diese zwei Dinge sind super wichtig für die Hautgesundheit: Mikrobiom und Barriereschutzschicht. Beides wäscht man sich viel zu oft ab.

Mareike, Gründerin

Wo du Pickel und Co. findest: Das verraten Hautunreinheiten über ihre Entstehung?

Je nachdem an welchen Hautstellen im Gesicht, oder am Körper Pickel und Mitesser entstehen, kann man entsprechende Ursachen dafür finden und diesen mit der richtigen Hautpflege entgegenwirken. Mit der richtigen Pflegeroutine und ein paar Tipps, kannst du den Zustand deiner unreinen Haut positiv beeinflussen. Indem du lernst, deine Haut zu lesen, Anzeichen und Ursachen von unreiner Haut erkennst, kannst du Pickel und Mitesser, Ausbrüche und sogar Akne in den Griff bekommen. 

Unreine Haut auf den Wangen

Neben der Talgproduktion sind auch Bakterien und Schmutz, die aus unserer Umwelt auf die Haut gelangen, eine Belastung, die zu Pickeln und unreiner Haut führen. Über deinen Smartphone-Bildschirm, aber ach durch deine Finger oder Make-up-Pinsel können solche unerwünschten Bakterien auf den Wangen langen. Unreine Haut an den Wangen ist daher häufig ein Anzeichen dafür, dass Bakterienstämme aus der äußeren Umgebung auf die Haut gelangt sind.

Eng zusammen liegende, eitrige Hautunreinheiten im Wangenbereich können hingegen Hinweise auf eine Streuinfektion sein. Eine Streuinfektion bedeutet, dass ein Pickel die umliegende Haut angesteckt hat. Wenn du einen Pickel nämlich ausdrückst und der Eiter eines ausgedrückten Pickels, Bakterien auf eine umliegende, gesunde Pore überträgt, wird sich dort ein neuer Pickel bilden.

Pickel an den Schläfen

An den Schläfen kannst du erkennen, ob das verwendete Reinigungsprodukt für die deine Haut wirklich geeignet ist. Du schminkst dich abends zwar ab, aber Rückstände von deinem Make-up und Reste von deinem Gesichtsreiniger bleiben auf der Haut zurück. Diese Rückstände, sowie Schmutz aus der Umwelt fließen mit dem Hauttalg nachts an den Rand deines Gesichts und blockieren an den Schläfen die Porenausgänge – unreine Haut ist die Folge.

Mitesser an der T-Zone auf Nase & Stirn

In der Gesichtsmitte, aufgrund ihrer Form auch „T-Zone“ genannt, liegen mehr Talgdrüsen, um die das ganze Gesicht von hier ausreichend mit schützender Feuchtigkeit versorgen zu können. Dieser Bereich ist allerdings auch anfällig für Fehlfunktionen. Die vielen Talgdrüsen verstopfen. Anschließend oxidiert der Talg an den blockierten Porenausgänge mit dem Sauerstoff in der Luft und wird als schwarzer Punkt sichtbar. Was wir als Mitesser kennen, ist ein typischen Hautproblem für diese Zone.

Unreine Haut am Kinn & Mundbereich

Aktuelle Studien haben darauf hingewiesen, dass unreine Haut am Kinn- und rund um den Mundbereich Anzeichen für eine unausgeglichene Darmflora sein können. Man geht davon aus, dass es eine Korrelation zwischen der Ernährung und Pickeln im Mundbereich geben kann.

Darüber hinaus sammeln sich typischerweise Rückstände von Make-up und Hautpflege in der Falte zwischen Mund und Kinn. Diese sorgen für verstopfte Poren und unreine Haut. Größere Hautunreinheiten in dieser Gesichtszone signalisieren bei menstruierenden Personen aber auch häufig den Beginn der Periode.

Pickelchen am Hals & Dekolleté

Schweiß sammelt sich an in den Hautfalten am Hals und Dekolleté. Gelockerter Schmutz, der auf der Haut liegt, wird durch die Feuchtigkeit zusammengeführt und kann wie bereits erklärt zur Ursache für verstopfte und entzündete Poren werden. Die dünne Haut unter dem Gesicht reagiert zudem schnell empfindlich auf Parfums oder Duftstoffe, was Unreinheiten und gereizte Ausbrüche noch weiter begünstigt.

Akne am Rücken 

Vermehrte Hautunreinheiten am oberen Rücken, können auf hormonobedingte Ursachen zurückzuführen sein. Aber auch die Ernährung spielt eine Rolle. Wenn man zu viele Proteine zu sich nimmt - bei Sportler:innen ist dies oft zu sehen - lässt sich häufig unreine Haut am Rücken beobachten (diese Art von Unreinheiten werden auch gerne „Proteinpickel“ genannt).

Hautpflege-Tipps & -Tricks: Weitere Infos, die du aus dieser Folge mitnehmen kannst

  • Weitere Ursachen für Unreinheiten: Hitze und Reibung können auch Pickel verursachen. Aber auch die falsche oder eine zu aggressive Reinigung mit schlechtem pH-Wert kann der Auslöser unreiner Haut sein. Hinzu kommen Hygiene-Faktoren wie beispielsweise, ein zu selten gewechselter Kopfkissenbezug.
  • Merke bei unreiner Haut: Vermeide alles, was die Haut reizen kann, denn dann wird die Haut durchlässig und anfällig für Bakterien. Außerdem kannst du deine Haut generell vor fremden Bakterien schützen - soweit es geht - und du sie somit entlasten.
  • Das Mikrobiom ist die hauteigene Rüstung, die deine Haut vor äußeren Einflüssen schützt, bestehend aus allen guten und schlechten Bakterien, die auf der Hautoberfläche zu Hause sind. Wenn diese Schutzbarriere zu oft gestört wird, gerät es außer Balance und funktioniert nicht mehr richtig. Deshalb gilt für das Gesicht: Lieber nicht zu viel reinigen, sondern sanft und gründlich!
  • Pickel ausdrücken unbedingt vermeiden. Bei unterirdischen Pickeln hat man als Laie fast keine Chance, diese richtig auszudrücken. Die Gefahr ist zu hoch, dass der Pickel implodiert, der Eiter noch tiefer in die Haut eindringt und dort weitere Entzündungen verursacht. Erst wenn der Pickel einen gelben oder weißen Kopf hat, kann man versuchen ihn mit sauberen Fingern auszudrücken. Am besten lässt man es aber ganz und wendet sich stattdessen an Profis zum Beispiel einen Hautarzt oder das Kosmetikstudio.
  • Inhaltsstoffe und Wirkstoffe, die die Haut bei Unreinheiten unterstützen können, sind: Adstringierende, also zusammenziehende Inhaltsstoffe, Niacinamide (5 %) und Zink. Außerdem sind Kombinationen aus antimikrobiellen und probiotischen Inhaltsstoffen sinnvoll für die Gesichtspflege unreiner Haut.
  • Man redet von Produktperformance von Hautpflegeprodukten, wenn diese in der Haut ein spürbares Ergebnis und den höchst möglichen Effekt erzielt.
  • Denk immer dran, unreine Haut ist in der Regel kein unabänderliches „Schicksal“, sondern eine Kombination aus unterschiedlichen Symptomen, der verschiedenste Ursachen zugrunde liegen, deshalb reden wir auch lieber von Hautzustand, als von Hauttyp.
Fettig und unrein trifft fast immer zusammen. Wenn wir unsere fettige Haut mit Ölen pflegen versteht sie, dass sie nicht noch mehr Talg produzieren muss und kann sich selbst regulieren. Und nein, sie wird nicht faul davon!

Mareike, Gründerin

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