Kennzeichen, Eigenschaften, Anforderungen – Woran erkenne ich reife Haut?
In jedem Lebensabschnitt bzw. jedem Lebensalter verfügt unsere Haut über andere Eigenschaften. Damit einher gehen auch jeweils andere Anforderungen, um die Haut optimal zu pflegen. Die Haut altert bereits in jungen Jahren und ungefähr ab dem 25. Lebensjahr verringert sich die hauteigene Produktion der Substanzen des Bindegewebes.
Von „reifer Haut“ spricht man allerdings erst ab einem Alter von circa 50 Jahren. Bis zum 55. Lebensjahr ist die Produktion von Kollagen, Elastin und Hyaluron ungefähr auf ein Viertel der ursprünglichen Menge herabgesunken. Im Beitrag findest du mehr Informationen zu reifer Haut und ihren Eigenschaften. Wie man reife Haut richtig pflegt, erfährst du in diesem Beitrag.
Prinzip der natürlichen Hautalterung
Was zeichnet reife Haut aus und wie entstehen ihre speziellen Eigenschaften? Grundsätzlich „erneuert“ sich unsere Haut regelmäßig. Durch Zellteilung entstehen dauerhaft neue Zellen, die alle eine identische Kopie ihrer Vorgänger sind. Normalerweise passiert die Teilung einmal im Monat. Mit zunehmendem Alter jedoch verlieren die Bindegewebsfasern der Haut ihre Spannkraft. Die Erneuerung der Zelle wird langsamer bis sie sich irgendwann nicht mehr teilen kann und abstirbt.
Wie viele Hautschichten gibt es?
Der Aufbau der Haut unterteilt sich in drei Schichten, die – von außen nach innen – folgende drei Schichten umfassen.
Oberhaut (Epidermis)
Die Epidermis / Oberhaut ist die Schicht, die überwiegend aus Horn besteht und sich nach außen abschuppt / abschleift. Sie unterliegt der eingangs beschriebenen natürlichen Erneuerung.
Lederhaut (Dermis oder Corium)
Die mittlere der drei Schichten, die Lederhaut / Dermis, besteht aus straffem Bindegewebe. Dort befinden sich unter anderem auch die Talgdrüsen.
Unterhaut (Subcutis)
Ganz unten befindet sich dann die Unterhaut / Subcutis. Sie besteht aus lockerem Bindegewebe und lagert in unterschiedlich starker Ausprägung das Fettgewebe ein. Mehr dazu findest du unten: Das Gerüst der Haut.
Kennzeichen und Eigenschaften reifer Haut
Zum einen verliert die reife Haut schneller Feuchtigkeit und kann Wasser weniger gut speichern. Zum anderen lässt auch die Elastizität nach. Es entstehen Linien und Fältchen, von denen letztere sich im hohen Alter zu Falten ausformen können. Erkennbar wird das Voranschreiten der Hautalterung durch einen verringerten Hautturgor (Wert zur Messung der Feuchtigkeit in der Haut). Veränderte Pigmente in der Haut, erweiterte und sichtbare Äderchen sowie spannungsarme und faltige Hautareale sind die Folge. Das hängt natürlich auch davon ab, wie du dich pflegst und ernährst und welchen Umweltbedingungen und Stresssituationen du ausgesetzt bist. Reife Haut neigt generell zu Trockenheit, Spannung, Schuppigkeit und manchmal auch Juckreiz. Im fortgeschrittenen Alter können zudem Pigmentflecken – auch Altersflecken genannt – auftreten.
Das Gerüst der Haut
Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure bilden das Gerüst der Haut.
Das Bindegewebe in der Lederhaut / Dermis besteht aus: Bindegewebszellen, den Fibroblasten, und Bindegewebsfasern.
Die Bindegewebsfasern sind zusammengesetzt aus:
- Kollagen – gibt der Haut Stabilität
- Elastin – verleiht Dehnbarkeit
- Hyaluron – bindet Feuchtigkeit
- Kollagen – das Gerüst der Haut
Miteinander fest verbunden erinnert das Gerüst aus Fasern an eine Leiter: Zwei dickere Stränge werden durch viele dünnere verbunden. Die Leitern verleihen, horizontal und vertikal in der Dermis gelegen, der Haut Stabilität.
Es gibt unterschiedliche Kollagenarten. Die meisten Kollagene bestehen hauptsächlich aus den Aminosäuren Glycin, Prolin und Hydroxyprolin.
Elastin erinnert an ein Gummiband
Der Aufbau von Elastin ähnelt dem von Kollagen, ist aber ein kürzeres Molekül. Elastin bildet ähnliche Strukturen wie Kollagen, diese sind jedoch flexibel und machen die Haut elastisch, vergleichbar etwa mit einer Sprungfeder.
Hyaluronsäure bindet das 1.000 bis 6.000-fache des Eigengewichtes an Feuchtigkeit.
Zwischen den Kollagen- und Elastin-Fasern befindet sich ein Gemisch aus Hyaluronan, ehemals Hyaluronsäure. Aber erst das Hyaluronan verleiht der Haut die Fähigkeit, Feuchtigkeit in der Haut zu speichern.
Die Telomere verkürzen sich
Die Haut kann sich nicht für immer erneuern. Die DNA einer Zelle, die sich bei gesunder, junger Haut ungefähr einmal im Monat durch eine Kopie ihrer selbst erneuert, hat an den Enden der Chromosomen sogenannte Telomer. Telomer kann man sich vorstellen wie den Zündkopf am Ende eines Streichholzes – je öfter die Zelle sich teilt, desto kürzer werden die Telomere, so als würde immer ein bisschen mehr von der roten Beschichtung am Streichholz verbraucht.
Eine Zelle ohne Telomer schaltet sich ab
Sind die Telomere aufgebraucht, ist das Chromosom zu instabil für eine weitere Zellteilung, und die Zelle stirbt ab. Je höher die Anzahl inaktiver Zellen in der Hautstruktur, desto weniger elastisch und widerstandsfähiger wird die Haut.
Wie funktioniert die Pflege zur Prävention von Falten und Elastizitätsabfall?
Da die Zellteilung bei reifer Haut verlangsamt abläuft, kann sich das mit der Zeit auf die Beschaffenheit der Haut auswirken. Die Kennzeichen reifer Haut können sein: eine reduzierte Produktion von Sebum, eine dünnere Epidermis und eine intakte Barriereschutzschicht. Man pflegt dementsprechend mit feuchtigkeitsspendenden, stark antioxidativen, zellerneuernden und regenerierenden Wirkstoffen. Genaueres erfährst du im Beitrag »Wie pflegt man reife Haut richtig?«
Du möchtest mehr über reife Haut erfahren?
In unserem nkm-Podcast erläutert dir Mareike ausführlich, welche Eigenschaften reife Haut besitzt und wie du sie am besten pflegst. Jetzt reinhören!
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