- Probiotika (lebende Bakterienstämme zum Beispiel aus Sauerkraut, Kimchi, Miso, Kombucha, Joghurt) und Präbiotika (Ballaststoffe, Stärke) mit Einfluss auf das Darm- und Hautmikrobiom, werden als mögliche Optionen begleitend zur Aknetherapie diskutiert.
- Nahrungsergänzungsmittel (z.B. Zink, Biotin) sollten nur bei einem bestehenden Mangel eingenommen werden. Einige, wie zum Beispiel Vitamin B12, können Haut bei einer übermäßigen Einnahme sogar verschlechtern.
- Insbesondere der Molke-Proteinanteil der Kuhmilch mit seinen verzweigtkettigen Aminosäuren, führt zu einer Zunahme der Talgproduktion und daher zu einer möglichen Verschlechterung von Akne. Molke basierte Proteinshakes sollten daher gemieden werden. Stattdessen können pflanzliche Proteinquellen wie Erbsen, Reis oder Hanf konsumiert werden, da diese aufgrund ihrer Aminosäuren-Konstellation weniger talgdrüsenaktivierend wirken, während sie dennoch das Muskelwachstum stimulieren. Studien haben gezeigt, dass bereits der Verzehr von einem Glas Milch pro Tag zu einem signifikant erhöhten Akne Risiko führen kann. Müsli und Kaffee sollten daher vorzugsweise mit pflanzlichen Milchalternativen genossen werden.
Übrigens: Kaffee scheint keinen signifikant negativen Einfluss auf Akne zu haben, eine wichtige Information für alle Kaffeeliebhaber/innen.
Hautprobleme im Mikrobiom - wieso?
Probiotika sind ein nützlicher Zusatz in Hautpflege, um gegen verschiedenste Hautleiden zu arbeiten. Die besondere Fähigkeit probiotischer Hautpflege das Haut-Mikrobiom zu stärken und die Widerstandsfähigkeit der Haut zu unterstützen, macht den Inhaltsstoff in Hautpflege zu einem Allrounder bei trockener, ekzematischer oder besonders sensibler Haut. Aber auch gegen Unreinheiten hilft probiotische Hautpflege. Ein Überblick:
Probiotika gegen Unreinheiten und Akne
Bei Hautproblemen wie Pickel und Unterlagerungen findet sich immer ein Ungleichgewicht des Mikrobioms der Haut, egal ob die Ursache hormonell, maschinell oder zyklusbedingt ist. Probiotika in Hautpflege können der Haut wieder zu einer ausgeglichenen Balance verhelfen, indem mehr “gute” Bakterien gegen die “schlechten” arbeiten. So helfen Probiotika dabei die Population ds Aknebakteriums Propioni zu vermindern, indem sie der Haut helfen, Hemmstoffe und antibakterielle Proteine zu bilden.
Probiotika bei Verhornungsstörung
Haut, die aus dem Gleichgewicht gekommen ist, kämpft mit dem Verhornungsproblem: es bilden sich Unterlagerungen und Mitesser, sogenannte Komedonen. Eine übermäßige Verhornung der Haut verschließt dabei die Porenausgänge, wodurch der Talg in der Talgdrüse gefangen wird und nicht abfließen kann.
Die klassische Behandlungsweise dieser acne comedonica sind Peelings und talgproduktionshemmende Pflege, aber auch Probiotika sind nützlich: indem Probiotika der Haut zur Balance verhelfen, können sich auch die Anzeichen einer Verhornungsstörung reduzieren.
Probiotika helfen bei trockener Haut
Wer trockene Haut unter einem Mikroskop betrachtet, der kann eine dünnere Epidermis, eine verminderte Talgproduktion, eine löchrige Barriereschutzschicht und eine Veränderung im Mikrobiom der Haut beobachten. Um all diese Probleme zu lindern gibt es eine Lösung: Probiotische Hautpflege setzt hautfreundliche Mikroorganismen dem Mikrobiom hinzu, wodurch sich der pH-Wert der Haut wieder in Richtung des hautfreundlichen pH-Werts von 5,5 anpasst. In diesem pH-Wert kann die Haut ideal funktionieren, die richtigen Bakterien setzen das Mikrobiom der Haut zusammen und die Barriereschutzschicht sowie die Epidermis können sich regenerieren.
Periorale Dermatitis und Probiotika
Probiotische Hautpflege ist bei Perioraler Dermatitis die Ausnahme der sonst empfohlenen Nulltherapie, denn die Schwierigkeiten der Haut bei der sogenannten “Stewardess-Krankheit” decken sich mit den Vorteilen von Probiotika in der Haut. Kombiniert mit besonders beruhigenden und reizarmen Inhaltsstoffen helfen Probiotika dabei, der Überpflegung der Haut entgegenzuwirken.
Probiotika auch bei Neurodermitis
Neurodermitis ist die Extremstufe einer trockenen Haut. Der pH-Wert rutscht ins basische Milieu, wodurch das Gleichgewicht des Mikrobioms verändert ist und sie sich nicht mehr effektiv gegen Umwelteinflüsse wehren kann. Die Hautschutzbarriere schwächt sich und Löcher entstehen. Der schutzlose Zustand trocknet die Haut soweit aus, bis lamellare Schuppungen sichtbar werden.
Wie bei der trockenen Haut ist ein Schlüssel zur Besserung diesen Hautzustands die Pflege mit Probiotika, um das Haut-Mikrobiom hinsichtlich des Normalzustands zu verändern, wodurch sich der pH-Wert der Haut regeneriert und sich dadurch die Funktionen der Haut stabilisieren können.
Probiotika bei Schuppenflechte
Ausgelöst durch emotionale Überbelastung ist die Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, ein chronischer, inflammatorischer Hautzustand, der in Schüben verläuft. Wer unter Schuppenflechte leidet, kennt die positive Wirkung probiotischer Hautpflege auf die trockenen, verhornten Hautstellen. Mit einer probiotischen Hautpflege wird die Hautflora aktiv unterstützt und zur Minderung der Anzeichen von Schuppenflechte beigetragen.
Probiotika gegen Rosacea
In dieser Reihe der Hautkrankheiten, die durch eine Veränderung im Mikrobiom der Haut einzuordnen sind, zählt auch Rosazea zu den Hautproblemen, die von probiotischen Inhaltsstoffen in Hautpflege profitieren. Eine Hautpflege mit Probiotika für sensible Haut kann das Haut-Mikrobiom stärken und die Widerstandsfähigkeit der Haut unterstützen.
Anti-Aging Inhaltsstoff Probiotika
Liebhaber von Hautpflege haben bereits den Zusammenhang der Wirkung von Probiotika auf die Haut und den Auslösern für Hautalterung bemerkt: Weil sich Probiotika positiv auf die Hautflora auswirken und so eine regenerierende Wirkung auf die Hautbarriere erzielen, eignen sie sich auch besonders in der Anti-Aging Pflege. Weil sie durch die positiven Bakterien eine regulierende Wirkung auf den pH-Wert der Haut haben, verbessert sich die Eigenschutzfähigkeit der Haut, was gegen freie Radikale und hautalternde Umwelteinflüsse wirkt. So können Probiotika dazu beitragen die sichtbaren Zeichen der Hautalterung zu reduzieren.
Babypflege mit Probiotika
Auf Babys abgestimmte und für sicher befundene Hautpflegeprodukte mit Probiotika werden besonders in den ersten Monaten der Neugeborenen angewendet, um die starken Veränderungen im Mikrobiom abzufangen. Typisch auftretende Hautveränderungen wie Neugeborenenakne, Rötungen oder Ekzeme können so sanft behoben werden. Wichtig ist hier die Anwendung purer Probiotikapflege ohne den Zusatz weiterer potenziell hautreizende Inhaltsstoffe und eine besondere Prüfung für die Eignung an Babyhaut.