Gibt es Wechselwirkungen zwischen Retinol und anderen Wirkstoffen?
Ich würde grundsätzlich nicht zu viel auf einmal machen. Gerade, wenn man auch peelende Substanzen verwendet, wie Fruchtsäurepeelings, würde ich das nicht am gleichen Tag wie Retinol anwenden. Das wäre für die Haut zu viel. Man sollte sich an Retinol lieber langsam herantasten und schauen, was die Haut verträgt. Jeder Hautzustand ist individuell. Manche Menschen haben eine weniger empfindliche oder trockene Haut, sie können es häufiger anwenden oder auch begleitend andere Substanzen nehmen.
Aber, dass eine chemische Reaktion stattfindet, kann nicht passieren?
In der Regel nicht. Wir verwenden das Serum abends und am Morgen wird es dann wieder abgewaschen.
Für welchen Hauttyp ist Retinol geeignet?
Produkte mit Retinol können von jedem Hauttyp und allen Menschen genutzt werden. Vorsichtig würde ich bei aktiven und entzündlichen Hautstellen im Gesichtsbereich sein, wie bei einer Rosazea oder perioralen Dermatitis. Gleiches gilt bei Kontaktallergien auf bestimmte Inhaltsstoffe, die im Produkt enthalten sind. Ansonsten lässt sich Retinol bei trockener Haut, aber auch bei normaler bis Mischhaut verwenden. Besonders Menschen mit fettiger Haut können von Retinol sehr profitieren, da der Wirkstoff die Talgproduktion etwas zurückfährt. Bei trockener Haut sollte darauf geachtet werden, dass man an Tagen, an denen man das Retinol-Produkt nicht anwendet, eine reichhaltige Basispflege nutzt.
Kann ich Retinol auch am Körper verwenden?
Ja, theoretisch kann man es auch am Körper anwenden. Meist wird es jedoch im Gesicht, Hals und Dekolleté genutzt, denn das sind die Areale, die vom Sonnenlicht am meisten betroffen sind und wo in der Regel eine vorzeitige Hautalterung eintritt.
Nimmt man den Wirkstoff auch innerlich ein oder nur äußerlich?
Ärzte verschreiben Retinoide auch innerlich zum Beispiel in Form von Tabletten, aber auch äußerlich in Form von hoch dosierten Cremes für schwere Akneerkrankungen oder Lymphome der Haut. Wenn wir jetzt hier über Retinol sprechen, konzentrieren wir uns auf den ästhetisch-kosmetischen Bereich mit einer äußerlichen Anwendung und in einer geringeren Dosierung.
Ab welchem Alter kann ich Retinol nutzen?
Viele Menschen fangen bereits Anfang oder Mitte 20 mit Retinol an. Hierbei sollte es stets mit UV-Schutz in der Früh kombiniert werden. Denn das sind die zwei besten „Anti-Aginging“ Mittel.
Darf ich Produkte mit Retinol in der Schwangerschaft verwenden?
Nein. Von einer Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit ist absolut abzuraten.
Worauf sollte ich beim Kauf von Retinol achten?
Beim Kauf eines Produkts mit Retinol schaue ich zunächst auf die Inhaltsstoffe. Denn nicht überall da, wo Retinol draufsteht, ist auch Retinol enthalten. Ich würde auch empfehlen, eher auf kleine Packungsgrößen zurückzugreifen. Je länger man ein Kosmetikprodukt lagert, umso wirkungsärmer kann es werden. Das lässt sich leider auch nicht durch Verpackungen aufhalten. Besonders nicht bei Retinol, da es so ein aktiver Wirkstoff ist. Daher das Produkt lieber konsequent nutzen und zügig aufbrauchen. Ein Tipp zum Aufbewahren: Das Produkt dunkel und kühl lagern – am besten im Kühlschrank.