Glas oder Plastik? Es muss differenziert werden!

Nina Weber Online Redaktion

Im Vergleich zu Plastik hat Glas ein grünes Image und wirkt oft als die nachhaltigere Verpackungs-Alternative. Aber ist Glas immer nachhaltiger als Plastik? Und sollten wir zu Einweg oder Mehrweg greifen? Diese Fragen haben wir uns schon oft gestellt und wollen unsere Gedanken mit euch teilen. 

Seit dem 17. Jahrhundert gibt es nun schon Glasflaschen und obwohl das Wissen zur Glasherstellung schon vor Christus bekannt war, hatten Glasflaschen aufgrund der sehr teuren und zeitintensiven Herstellung Seltenheitswert. Im Zuge der Industrialisierung wurde die Glasflasche dann für die breite Bevölkerung erschwinglich. 

So funktioniert die Glas- und Plastikherstellung

Um Glas herzustellen werden Quarzsand, Kalk, Soda, Pottasche und Temperaturen von um die 1.600 Grad benötigt. Für die Glasherstellung sind also endliche Rohstoffe und ein hoher Energieaufwendig notwendig.

Für die Kunststoffherstellung wird Erdöl durch chemische Reaktionen in seine Bestandteile zerlegt. Die daraus gewonnenen Bestandteile Propylen und Ethylen werden veredelt, dann zu Kunststoffpellets verarbeitet und im weiteren Prozess wieder eingeschmolzen und zu dem gewünschten Plastikendprodukt verarbeitet werden. 

Einweg vs. Mehrweg

Der Energieaufwand beim Schmelzen von Einweg-Glas ist zwar sehr hoch, eine Mehrweg-Glasflasche kann dafür aber bis zu 50-Mal wiederverwendet werden. Die Mehrweg-PET-Flasche benötigt in der Herstellung weniger Energie, kann aber auch nur 25-mal wieder befüllt werden. Am schlechtesten schneidet die Einweg-PET-Flasche ab. Obwohl sie fast zu 100 % dem Recyclingkreislauf zugeführt werden kann, lassen sich aus dem recycelten Plastik keine neuen PET-Flaschen herstellen und das daraus gewonnene Kunststoffgranulat wird für Kissenfüllungen oder Kunstfasern genutzt. Für die Herstellung neuer PET-Flaschen können maximal 25 % recycelter Kunststoff verwendet werden. Mit Blick auf unseren ökologischen Fußabdruck hat Mehrweg klar die Nase vorne.

Aufgrund des hohen Gewichts macht der Transport von Pfandgläsern aus ökologischen Gesichtspunkten nur in einem Radius von 200 Kilometern Sinn. In Deutschland gibt ein etabliertes Mehrweg-Glas-System für Glaspfandgläser mit 250 ml und 500 ml Fassungsvermögen und für Glaspfandflaschen mit 0,5 l und 1 l Fassungsvermögen. Als Beispiel hierfür lassen sich Yoghurtgläser aus Weißglas oder die charakteristisch braunen Bierglasflasche anführen. Beim Kauf von Glasflaschen lohnt es sich als Verbraucher:in darauf zu achten, regionale Anbieter:innen oder eine weitverbreitete Flaschenform – sogenannte Poolflaschen – zu wählen. Poolflaschen werden von vielen verschiedenen Abfüller:innen verwendet und durch die regionale Umverteilung können so Transportwege und CO2-Emissionen eingespart werden.

Die Recyclingquoten von Glas und Plastik im Vergleich

Einweg-Glas kann im Vergleich zu Plastik zu 99 Prozent recycelt werden, wenn es gezielt gesammelt und sortiert wird. Für das Einschmelzen von Altglas ist weniger Energie notwendig als für die Neuproduktion von Glas. Und desto mehr Altglas prozentual in die Neuproduktion einfließt, desto geringere Temperaturen sind für das Einschmelzen notwendig. Durch die Einsparung von Primärrohstoffen, im Vergleich zu Produktion von Neuglas ist Recyclingglas also nicht nur energie- sondern auch ressourcenschonender.

Die Recyclingquote von Plastik liegt wiederum bei nur bei 9 Prozent, da es hunderte verschiedener Plastikarten gibt, die alle zusammen in der gelben Tonne oder dem gelben Sack gesammelt werden. Die restlichen 91 Prozent werden verbrannt oder auf Müllkippen ins Ausland verschifft.

Zero Waste: „Reduce, Reuse, Recycle!“

Es lässt sich festhalten, dass Umwelt- und Klimaschutz mehr sind als nur die reine Betrachtung von CO2-Emissionen. Der ressourcenschonende Umgang mit Primärrohstoffen spielt ebenso eine große Rolle.

Am besten sollte daher jeder Kauf – sei es Lebensmittel, Kleidung oder Kosmetik – immer von der Frage begleitet werden: Brauche ich das wirklich? Wenn diese Frage mit „ja!“ beantwortet wird, ist ein verpackunsgsfreier Einkauf die beste Variante. Ist das nicht möglich, dann sollten auf Mehrwegverpackungen ausgewichen werden – getreu dem Motto „Reduce, Reuse, Recycle!“.

Nachhaltige Verpackung & Mehrweg bei nkm

Seit 2022 haben wir ein Mehrwegsystem mit wiederbefüllbaren Flaschen. Damit kommen unserem Ziel wir stetig näher, als Unternehmen ressourcenschonend und umweltbewusst zu agieren. Du kannst deine leeren Mehrwegflaschen bei uns zurückgeben oder uns zurückschicken, wir führen sie dann zurück in den Kreislauf. So können wir gemeinsam den Einsatz von Primärrohstoffe und den Ausstoß von Treibhausgasen minimieren. Mehr erfahren zu unserem Mehrwegsystem!

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