Alles, was du über Dermarolling wissen musst

Mareike Peters Gründerin

Viele kleine Nadeln im Gesicht? Das ist erstmal keine allzu schöne Vorstellung für mich. Doch die vielen positiven Effekte für das Hautbild und die darauffolgenden Selbsttests konnten überzeugen. Denn richtig angewandt ist Dermarolling nur minimal invasiv, äußerst wirkungsvoll und das Allerbeste daran ist: Man kann es ganz leicht zu Hause selber anwenden!

Was ist ein Dermaroller genau und wie funktioniert das Ganze?

Nadeln auf einem Rollkopf

Es handelt sich um eine kleine Walze für die Haut mit hunderten winzigen Nadeln aus chirurgischem Stahl. Die Nadeln haben normalerweise eine Länge von 0,2 bis 1,5 mm und sind für verschiedene Körperbereiche geeignet. Kurze Nadeln werden für das Gesicht eingesetzt, die Haut an anderen Körperregionen wird mit den längeren Nadeln abgerollt. Wir persönlich raten dazu, bei der Anwendung zu Hause keine Nadeln die länger als 0,5 mm sind zu verwenden.
Der Trend, die Haut mit Nadeln zu behandeln, kommt aus Hollywood und wird in den Kosmetikstudios „Mikroneedling“ oder auch „Mesotherapie“ genannt. Dermaroller für den Hausgebrauch sind bei vorsichtiger Anwendung oft weniger invasiv als die bei einer Behandlung im Studio.

Verschiedene Einsatzgebiete des Rollers

Regelmäßiges Rollen sorgt für eine verbesserte und gleichmäßigere Hautstruktur und wird zur Behandlung unterschiedlicher Hautprobleme angewendet. So kann man durch das Rollen zum Beispiel (Akne-)Narben und Pigmentstörungen verblassen lassen und Fältchen oder große Poren ausgleichen. Auch bei Dehnungsstreifen, Narben & Cellulite am Körper erweist sich die Behandlung mit Nadeln als sinnvoll. Hier empfiehlt sich aber auf jeden Fall der Gang ins Kosmetikstudio oder zum Dermatologen.

Wirkungsweise des Rollers

Dermatologen bezeichnen die Behandlung als „perkutane Kollagen-Induktionstherapie“. Und dieser Name verrät auch das Ziel von Dermarolling: Durch kleine Einstiche (perkutan) in die Epidermis (oberste Hautschicht) werden der Haut dort minimale Verletzungen suggeriert. Das bewirkt, dass die Haut mit einer gesteigerten Kollagenproduktion reagiert, um die Einstiche so schnell wie möglich wieder zu schließen. Kollagen ist für die Elastizität und Festigkeit der Haut verantwortlich, doch mit der Zeit verliert die Haut die Fähigkeit, diesen Stoff ins Unterhautgewebe einzubinden. Auch die Hyaluronsäure- und Elastinproduktion kann mit diesem Vorgehen angeregt werden. So können etwa Narben, Unebenheiten und Schwächen im Bindegewebe sowie kleine Fältchen ausgeglichen und leicht aufgefüllt werden.

Wirkungsweise bei Aknenarben

Aknenarben sind für den Körper bereits „abgeschlossene Sache“, denn die Haut an den betroffenen Stellen ist schon verheilt. Und das ist auch der Sinn und Zweck von Narbengewebe: Wunden schnell schließen, ganz gleich, wie das Resultat aussieht. Ob schön verheilt oder nicht, das spielt für den Körper erst einmal keine große Rolle. Das Rollen hilft hier, das Narbengewebe zunächst leicht zu durchstechen, um dann bei einem dadurch erneut angestoßenen Heilungsprozess eine Verbesserung des verhärteten Gewebes zu bewirken. So wird der Körper daran erinnert, an dieser Stelle noch einmal nachzukorrigieren. Als Folge dieser Anwendungsmethode erlebt man häufig eine Auflockerung des Narbengewebes und eine Verringerung von Rötungen.

Ein weiterer großer Vorteil

Durch die minimalen Verletzungen der obersten Hautschicht wird die Haut besonders aufnahmefähig. So können zusätzliche Wirkstoffe besser in die Haut eingeschleust werden und ihre Wirkung dann auch in den tieferen Hautschichten entfalten. Arbeitet man nach dem Dermarolling mit dem (Lavendel-)Intensivöl oder einem Hydrogel nach, wird eine Tiefenpflege erreicht, wie sie ohne diese Einstiche nicht möglich wäre. Zum Beispiel das Wildrosenöl, der oft angeführte Wirkstoff gegen Narben und Pigmentflecken, kann nun seine Wirkung besonders effektiv entfalten.

Wie wende ich Dermarolling sicher und wirkungsvoll an?

Zu berücksichtigende Kriterien

Da es sich um Verletzungen der empfindlichen Gesichtshaut handelt, ist natürlich besondere Vorsicht geboten! Damit die Haut sich über Nacht erholen kann, bitte nur abends rollen. Wenn du unter akuter Akne, Unterlagerungen oder anderen entzündlichen Stellen wie Herpes oder Sonnenbrand leidest, solltest du ganz auf das Rollen verzichten. Mit dem Roller können sich Bakterien über das ganze Gesicht verteilen und den Zustand weiter verschlechtern, deshalb sollte auch nie ein fremder Roller verwendet werden. Auch wenn du sehr empfindliche Haut oder eine akute Hautkrankheit wie Rosacea, PD oder Neurodermitis hast, an einer Blutgerinnungsstörung leidest oder regelmäßig blutverdünnende Medikamente nimmst, ist Dermarolling ohne Rücksprache mit deinem Arzt für dich nicht ratsam. Darüber hinaus möchten wir euch an dieser Stelle ausdrücklich vor sehr günstigen Dermarollern mit ausgestanzten Metallteilen warnen!

  • Dermarolling zu Hause ist ausschließlich für gesunde Haut gedacht
  • Teile deinen Dermaroller bitte mit niemandem, nicht mal mit der besten Freundin
  • Verwende ausschließlich einen hochwertigen Dermaroller mit echten Nadeln, in der für dich passenden Länge (am besten unter 0,5 mm)

Schmerzen beim Rollen

Schmerzempfinden ist natürlich eine sehr subjektive Sache. Manche Menschen spüren an sensiblen Hautpartien ein leichtes Zwicken, andere dagegen empfinden das Rollen als angenehme Massage. Wirklich starke Schmerzen oder sichtbar blutende Einstiche sollten auf keinen Fall auftreten, da Dermarollermodelle für die Selbstanwendung zu Hause nur die oberste Hautschicht perforieren sollten. Anders verhält es sich bei einer professionellen, tiefergehenden Behandlung beim Dermatologen: Vor der medizinischen Anwendung mit Nadeln wird dort die Haut in der Regel betäubt, um eventuell bei der Behandlung auftretende Schmerzen zu verhindern.

Dermarolling Zuhause – eine Schritt-für-Schritt Anleitung

Was nach der Anwendung noch wichtig ist

Nun ist deine Haut vermutlich erstmal sehr rot. Das ist okay und ganz normal. Mit der richtigen Pflege kann die Haut sich über Nacht in aller Ruhe erholen. Es kann auch sein, dass die Haut leicht anschwillt, auch das ist normal.
Bitte denke in den Tagen danach (noch mehr als sonst!) an deinen Sonnenschutz, denn wegen der kleinen Verletzungen reagiert die Haut noch empfindlicher auf UV-Strahlung. Auch Make-up sollte direkt nach der Anwendung nicht aufgetragen werden, um die Poren nicht zu verstopfen. Da die Haut einige Tage braucht, um sich vollständig zu erholen, bitte nicht öfter als einmal in der Woche rollen. Die Kollagenproduktion ist ein langfristiger Prozess, daher dauert es auch bei regelmäßiger Anwendung bis zu zwei Monate, bis das vollständige Ergebnis an der Haut sichtbar wird.
Bei Unsicherheiten meldet euch per Mail oder am Ateliertelefon ‒ wir sind immer gerne für euch da!

  • Sonnenschutz niemals vergessen
  • Haut in Ruhe erholen lassen
  • bei Unsicherheiten mit einem Dermatologen absprechen

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