Rezepturentwicklung gliedert sich in drei Teile
Die Rezepturentwicklung gliedert sich in drei Abschnitte: die Ideensammlung, die Auswahl und Einsatzmenge der Rohstoffe und die Test- und Optimierungsphase.
Bei der Ideensammlung wird die Grundstruktur des Produkts identifiziert
Ein tolles Produkt fällt nicht vom Himmel. Und es dauert eine Weile, bis man Partnerrohstoffe, Harmonien und Ideen miteinander kombiniert. In der ersten Phase werden Ideen, Produktdesign und Zielgruppe gesammelt und definiert.
Die erste Formulierung geschieht auf dem Papier
Hat man einen Pool an kombinierbaren Ideen, schreibt man das erste Rezept: Dies ist zunächst eine grobe Version davon, wie das Produkt später aussehen wird. Wie die erste Runde eines Steinmetzes, der zunächst grob, und später fein arbeitet. Es werden erste Einsatzmengen definiert und wie beim Sudoku an den Nummern gefeilt.
Kein Produktentwickler steht im Labor und rührt ohne Plan. Jedem Rührversuch geht eine Planung der Einsatzmengen und eine Rezeptentwicklung voran. Für planloses Rühren sind die Zusammenhänge zwischen Temperatur, Rohstoff und Herstellungsvorgang zu komplex, und es wäre reine Rohstoffverschwendung.
Die Testphase definiert Feinheiten
Steht die grobe Rezeptur, wird der erste Rührversuch gestartet. Das Ergebnis testet man selbst: Ist man mit dem Produkt zufrieden? Mag man Konsistenz, Farbe, Geruch, Penetrationsverhalten? Ist es zu fest oder zu flüssig? Die Beobachtungen und Veränderungen werden notiert und Änderungen für den erneuten Rührprozess optimiert.
Wie schreibt man ein kosmetisches Rezept?
Nimm deinen Rezept-Leitfaden zur Hand! Es hilft dir, bei der Auswahl nicht das Ziel zu verfehlen.
Notiere dir die Rohstoffe, die du gerne verwenden würdest
Schreibe eine Liste aller Ingredienzen, die gut zu deiner Produktidee passen. Denke dabei daran, dass du zu jeder Produktkategorie einen Rohstoff aufschreibst!
Bei einem Toner solltest du:
- mindestens ein Hydrolat,
- mindestens ein Konservierungsmittel und
- mindestens einen Wirkstoff notiert haben.
Bei einer Emulsion sieht es schon komplexer aus. Da benötigt man mindestens:
- ein Öl,
- eine Butter,
- einen Emulgator,
- ein Hydrolat,
- einen Wirkstoff,
- ein Verdickungsmittel,
- ein Feuchthaltemittel und
- ein Konservierungsmittel.
Beginne damit, die Rohstoffe Schritt für Schritt zu kombinieren
Nimm dir bei diesem Schritt die Grundrezepturen zu Hilfe: Besetze jeden Inhaltsstoff mit einem selbstgewählten Rohstoff. Fange bei den Basisrohstoffen an, gehe dann zu den Wirkstoffen, dann zu den Funktionalen und zum Schluss zur Aromatherapie und den ästhetischen Zusätzen über.
Starte mit den Grundlagen und eigne dir Grundwissen an
Ein guter Formulierer beherrscht selbst simple Rezepturen. Studiere, wie sich jeder einzelne Rohstoff bei Temperaturschwankungen, Lagerung, Verarbeitung und Kombination verhält, besonders bei Buttern, Wachsen und Emulgatoren! Erst wenn du eine Rezeptur mit wenigen Zutaten beherrscht, kannst du durch Zusätze und weitere Rohstoffe die Komplexität erhöhen.